Meratus darf
nicht sterben
Das Projekt
„Meratus darf nicht sterben“
Das Projekt „Meratus darf nicht sterben“: In Anlehnung an das berühmte Projekt unseres großen Vorbildes Professor Bernhard Grzimek „Die Serengeti darf nicht sterben“ haben wir unser Projekt „Meratus darf nicht sterben“ genannt. Auch unsere Anstrengungen gelten dem Erhalt eines einzigartigen Lebensraumes für unzählige Tier- und Pflanzenarten. Im Meratus-Regenwald gibt es aber nicht nur 336 verschiedene Baumarten (im Vergleich dazu finden sich in ganz Europa nur 166 Baumarten), er ist auch die Heimat für 250 Ureinwohner von Stamme der Dayak-Luanan in den beiden letzten klassischen Ureinwohnerdörfern im Meratus-Gebiet, den Dörfern Tanjunsoke und Gurunggung. Wir kämpfen auch für die Heimat und eine Zukunft dieser Menschen und deshalb steht „Meratus darf nicht sterben“ für einen Dreiklang an Zielen.
Mensch – Menschenaffe – Regenwald
Unser Bemühen liegt darin, die Lebenssituation der Bewohner Tanjunsokes und Gurunggungs zu verbessern und v.a. ihnen neue und nachhaltige Erwerbsquellen zu erschließen.Wenn unser Projekt die Menschen vor Ort in die Lage versetzt, dass sie ihre Familien durch Schutz des Waldes ernähren können, dann wird es uns auch gelingen den Lebensraum für die Waldmenschen und die einzigartige Tier- und Pflanzenwelt des Meratus Waldes zu erhalten.
Projektphasen
Wichtigster und erster Baustein von “ Meratus darf nicht sterben“ war es, mit den Menschen vor Ort ins Gespräch zu kommen und deren Vertrauen zu gewinnen. Basierend auf zwei Reisen von Bernhard Lohr im Frühjahr und Herbst 2009 nach Tanjunsoke & Gurunggung (Bildergalerie) wurden verschiedene Sofort-maßnahmen und auch längerfristige Pläne entwickelt. Zwischenzeitlich ist “Meratus darf nicht sterben“ ein Gemeinschaftsprojekt von vier gemeinnützigen Naturschutzvereinen:
- Faszination Regenwald e.V.
- Fans for Nature e.V. (Deutschland)
- Fans for Nature e.V. (Austria)
- Lebensraum Regenwald e.V.
Umgesetzt wird das Projekt durch die gemeinsame indonesische Stiftung, der Alas lou Taka Foundation mit Sitz in Balikapan.Erste vertrauensbildende Maßnahme war die Unterstützung der Dorfschule und die Initiierung eines Stipendienprogrammes für die Schüler des Dorfes. Viele Kinder aus Tankunsoke & Gurunggung müssen die Eltern bei der Feldarbeit unterstützen und können deshalb nicht die Dorfschule besuchen. geschweige denn die weiterführende Schule im ca. 100 km entfernten Sotek.Durch unsere finanzielle Unterstützung der Kinder ermöglichen wir ihnen einen Schulbesuch. Damit leisten wir auch einen wichtigen Beitrag um das ökologisches Bewusstsein der Dorfjugend zu schärfen.
Medizinische Versorgung
Zur Verbesserung der medizinischen Versorgung der Menschen vor Ort fanden bereits Besuche von deutschen Ärzten (Dr. Thomas Hardtmuth, Oberarzt für Thorax-Chirurgie am Klinikum Heidenheim und Assistenzarzt Michael Richter) in der Dorfgemeinschaft statt. Außerdem werden den Dayak regelmäßig sogenannte “medical boxes” zur Verfügung gestellt, mit denen sie die Möglichkeit zur Erste-Hilfe-Versorgung haben. Mittelfristig planen wir ein örtliches Gesundheitszentrum unter der Leitung einer von uns finanzierten Krankenschwester. Damit ermöglichen wir medizinische Versorgung, die bisher noch völlig fehlte.
Errichtung eines Gästehauses
In der ersten Projektphase stand der Bau einer „Ökolodge“ an (Fertigstellung Dezember 2010). Der Nutzen dieses Projektes drängt sich einem sofort auf. Es geht um Unabhängigkeit. Mit dem Bau unseres Gästehauses gewährleisten wir den Dayak eine Loslösung von einer ihrer bisherigen Erwerbsquellen, dem Holzeinschlag. Durch alternative Einkommensmöglichkeiten werden sie zum Schützer der Waldes. Der Regenwald wird ihre Einkommensquelle und dessen Rodung bedroht ihre Situation. Die Dayak werden somit zum Hüter des Waldes.An den Bau der Ökolodge, die am Rand von Tanjunsoke errichtet wurde, schließt sich der Bau eines Forschungscamps mitten im Meratus-Wald an. Hier können die Biodiversität und die Auswirkungen von menschlichen Eingriffen in das komplexe System des tropischen Regenwaldes erforscht werden. Zum anderen hat das Camp erneut einen unbestreitbaren wirtschaftlichen Nutzen für die örtlichen Dayak – Gemeinschaften. Zunächst wären die Handwerker Tanjunsokes und Gurunggungs beim Aufbau des Camps beteiligt. Später bedeutet das Camp einen langfristigen Strom an Einnahmen über die Versorgung der Forschergruppen und mögliche Anstellungen der Einheimischen als wissenschaftliche Hilfskräfte.
Wiederaufforstung
Unser mittel- bis langfristiger Plan ist das Schaffen eines neuen Regenwaldes. Vorrangiges Ziel ist es, die verloren gegangenen Waldflächen erfolgreich und nachhaltig neu zu bepflanzen. Auch hier werden die Dayak-Gemeinschaften aktiv und fungieren als Gärtner des Regenwaldes. Dieses Konzept dient Menschen, Waldmenschen und dem Regenwald.Durch einen neuen Regenwald, der als Puffer um die noch intakten Meratus-Waldflächen angelegt werden soll, können wir nicht nur den Lebensraum der Orang-Utans sichern, sondern sogar noch erweitern. In den Auffangstationen unseres Kollegen Dr. Willie Smits warten noch viele Orang-Utans auf ihre Auswilderung, was mangels immer kleiner werdender geeigneter Regen-waldflächen zunehmend schwieriger wird.Die Erweiterung des Meratus-Waldes durch eine ökologische Wiederauf-forstung wird solche Fläche schaffen.Der Nutzen für die Menschen vor Ort ist offensichtlich: Je mehr wir an Wieder-aufforstung finanzieren können, desto mehr Dayaks können ihre Familien mit dem Anpflanzen eines neuen Regenwaldes ernähren.Erste Anpflanzungen wurden mit Setzlingen aus unserer eigenen Baumschule bereits durchgeführt.Vor dem Hintergrund, dass ein Fünftel aller vom Menschen verursachten Kohlendioxidemissionen aus der Brandrodung der tropischen Regenwälder stammt, kann man abschätzen, dass eine Wiederaufforstung eine der wichtigsten Maßnahmen im Kampf gegen den globalen Klimawandel ist. Auf diese Art helfen wir mit „Meratus darf nicht sterben“ nicht nur den Pflanzen und Tieren, den Waldmenschen und den Dayaks vor Ort, wir helfen mit diesem Projekt auch uns selbst.
Nasenaffen auf Borneo
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Maja & Momo
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