Günzburger Verein setzt sich seit 20 Jahren für den Schutz des Regenwalds ein
Ein Günzburger Verein, der sich seit 20 Jahren gegen die Naturzerstörung auf Borneo wendet, will möglichst viele Spenden sammeln, um intakte Flächen im Osten der Insel aufzukaufen. Wie das gelingen soll.
Zu seinem 20-jährigen Bestehen engagiert sich der Günzburger Verein Faszination Regenwald gemeinsam mit seinem langjährigen niederbayerischen Partnerverein Fans for nature und den indonesischen Partnern von CAN-Borneo am Kauf von Regenwäldern im Norden Borneos. „Regenwaldschutz ist wichtiger denn je“, sagt Bernhard Lohr, Vorsitzender des Vereins. Die bestimmenden Themen unserer Zeit, die globale Pandemie, der Klimawandel und ein Artensterben bisher nicht gekannten Ausmaßes haben viel mit der Zerstörung der tropischen Regenwälder zu tun, so Lohr weiter.
Der Günzburger Arzt und Umweltschützer stellt zudem klar, dass Regenwaldschutz auch Schutz für die Menschheit bedeute. Die Corona-Krise macht für ihn deutlich, was passiert, wenn der Mensch immer tiefer in unberührte Gebiete eindringt und so in Kontakt mit für die Menschheit tödlichen Krankheitserregern kommt.
Kurt Schweizer: Eine grüne Oase in einem Meer von Verwüstung
„Wir sind froh, dass wir gemeinsam mit Helmut Huber, dem Vorsitzenden von Fans for nature, bei diesem spannenden Projekt mitwirken können“, sagt Kurt Schweizer, einer der beiden weiteren Vorstandsmitglieder von Faszination Regenwald. Schweizer war vor Ort und hat sich das Waldgebiet rund um das Dorf Merasa (Provinz Ostkalimantan) mit eigenen Augen angeschaut: „Bei diesem noch circa 3000 Hektar großen Waldgebiet handelt es sich um eine grüne Oase in einem Meer von Verwüstung“, berichtet Schweizer.
„Man fährt stundenlang durch Palmölplantagen und vorbei an Kohleminen, um an diesen Rückzugsort für die so einmalige Tier- und Pflanzenwelt Borneos zu kommen. Wir sind glücklich, dass wir unsere Partner vor Ort in einem ersten Schritt mit 10.000 Euro unterstützen können, um Regenwaldflächen aufzukaufen. Wir konkurrieren mit den großen Palmölplantagen-Besitzern, denn diese kaufen den Dorfbewohnern ihre letzten Waldgebiete ab. Da müssen wir dagegenhalten, sonst sind auch diese letzten intakten Regenwälder in besagter Region Borneos für immer verloren“, führt Schweizer aus. „Der Klimawandel wird uns nicht nur ein-, sondern bald überholen, wenn wir nicht radikal umsteuern, sagt Birgit Fahr, die mit Schweizer und Lohr den Vorstand von Faszination Regenwald bildet. „Ein konsequenter Schutz der weltweiten Wälder und insbesondere der tropischen Regenwälder als globale Kohlenstoffsenker ist unverzichtbar, wollen wir den Klimawandel noch aufhalten.“
Dank der langjährigen Unterstützer und Förderer „sind wir glücklich, dass wir einen kleinen Beitrag zum Erhalt des Regenwalds leisten können“, sind sich die drei Umweltschützer aus Günzburg und Offingen einig. Mit zehn Hektar geht es los. „Dann wollen wir auf 20 Hektar aufstocken. Nach oben sind keine Grenzen gesetzt“, sagt Lohr. Ein Hektar Regenwald kostet aktuell um die 1500 Euro. (zg)
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