Neu-Ulmer Zeitung zur 2.Ulmer Regenwald Nacht

Neu-Ulmer Zeitung zur 2.Ulmer Regenwald Nacht

https://www.augsburger-allgemeine.de/neu-ulm/Die-Natur-fasziniert-der-Mensch-weckt-Zorn-id51044421.html

Ulm

07.05.2018

Die Natur fasziniert, der Mensch weckt Zorn

Besucher vor den Schautafeln der Regenwald-Nacht.
Bild: Dagmar Hub

Michael Mendl sagt seinen Auftritt bei der Ulmer Regenwaldnacht kurzfristig ab. Doch seine Filme sind auch ohne den Schauspieler aussagekräftig.

Die schlechte Nachricht für Fans von Michael Mendl kam zuerst: Der 73-Jährige, einer der gefragtesten deutschen Charakterdarsteller, musste seinen Auftritt bei der Zweiten Ulmer Regenwaldnacht im Stadthaus kurzfristig absagen. Stattdessen zeigte der Günzburger Arzt und Biologe Bernhard Lohr nach einem erdgeschichtlichen und evolutionsbiologischen Kurzreferat zunächst den Film „Mein Leben am seidenen Faden“. Lohr ist Vorsitzender des Vereins Faszination Regenwald, an dem Freitagabend im Stadthaus trat er mit seinen Gästen ins Gespräch.

Der sozial und ökologisch engagierte Schauspieler Michael Mendl hat für „Mein Leben am seidenen Faden“ Biologen in den Regenwald von Französisch-Guayana begleitet hatte. Der Kontrast zum anschließenden zweiten Film „The Final Cut“, gedreht 2013 auf Borneo, schuf starke, emotionale Bilder.

Organisator Bernhard Lohr: Die Bedrohung für den Regenwald „aktueller denn je“

Die erste Ulmer Regenwaldnacht hat 2007 stattgefunden. Die Botschaften von der Faszination und der Bedrohung des Regenwaldes seien nicht neu, sagte Lohr, „aber aktueller denn je“. Die Gegenüberstellung der beiden Filme mit Regenwald-Botschafter Mendl, zwischen deren Drehs genau zehn Jahre liegen, ergab dann auch spannende Eindrücke: Die leuchtenden Augen des Schauspielers bei seinen Begegnungen mit Fauna und Flora im Amazonas-Regenwald – und seine zornige Empörung angesichts der Erlebnisse der Zerstörung im Regenwald am Mount Meratus auf der indonesischen Insel Borneo.

Illegaler Kohleabbau, Brandrodung, legales und illegales Fällen der uralten Baumriesen, illegale Goldschürfer-Camps und riesige Monokulturen von Ölpalmen zur Erzeugung von Palmöl zerstören den Lebensraum des Meratus-Regenwaldes. „The Final Cut“ dokumentiert den destruktiven Einfluss der wachsenden Menschheit auf das Ökosystem. Er dokumentiert aber auch den Unwillen der indonesischen Regierung, bestehende Gesetze durchzusetzen – und dokumentiert, so Mendl im Film, den „Aberwitz“ so genannten Bio-Sprits: Die Gesamtbilanz der Umweltbelastung fällt bei Palmöl-Beimischung in den Treibstoff angesichts der Brandrodung der Regenwälder zur Palmöl-Produktion negativ aus, echauffiert sich Mendl über die EU-Kraftstoff-Politik. In 50 Jahren werde das waldreiche Borneo eine Wüste sein, fürchtet der Regenwald-Botschafter.

Schauspieler Michael Mendl ist auch Regenwald-Botschafter

Der Film stellt die wachsende Zahl der Menschen der stark zurück gehenden Orang-Utans-Population gegenüber. Bedroht sind die Tiere nicht nur durch die Zerstörung ihres Lebensraumes, sondern auch durch den illegalen Fang der Babys, dem regelmäßig die Tötung der Mutter vorhergeht. Eine Orang-Utan-Frau bringt in ihrem Leben nur drei bis vier Junge zur Welt, mit denen sie jeweils sieben Jahre in engstem Kontakt lebt, berichtet Lohr. Die Universität Ulm erwähnt der Diplom-Biologe und Arzt mehrmals lobend: Sein Doktorvater Gerhard Gottsberger gehöre wie die 2011 in Tansania verstorbene Ulmer Tropenforscherin Elisabeth Kalko zu den renommiertesten Tropen-Ökologen.

Zwischen den Filmen präsentierte die Vokalistin Phoenic ihr Debutalbum „Time to change“. Nicole Bornkessel, die unter diesem Künstlernamen auftritt, engagiert sich unter anderem für Tierrechte. Die 42-Jährige schreibt alle ihre Texte selbst

GĂĽnzburger Zeitung vom 31.12.2017: Bernhard Lohr – die Stimme des Regenwaldes.

GĂĽnzburger Zeitung vom 31.12.2017: Bernhard Lohr – die Stimme des Regenwaldes.

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Bernhard Lohr – Die Stimme fĂĽr den Regenwald

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Der Günzburger Bernhard Lohr macht auf die Zerstörung der tropischen Regenwälder aufmerksam.
Bild: Bernhard Weizenegger

Der Günzburger Arzt und Biologe hat sich in Borneo umgesehen und gefilmt, was rücksichtslose Umweltzerstörung für Folgen hat. Auszüge seiner beeindruckenden Rede.

Von Bernhard Lohrs Dokumentarfilm, der die Zerstörung des Regenwaldes in Borneo zeigt, war Claudia Roth sichtlich beeindruckt; so sehr, dass die Vizepräsidentin des Deutschen Bundestags den Film des Günzburger Arztes wenige Wochen später dem Dalai Lama geschenkt hat.

Imposant ist das Engagement Lohrs für den Regenwald und die Orang-Utans in Borneo. Und hörenswert war auch das, was er beim „Regenwaldkino“ in Offingen im September zu sagen hatte. Für diejenigen, die an diesem Abend nicht dabei waren, veröffentlichen wir in weiten Auszügen seine eindringliche Rede. Für mich war das die „Rede des Jahres 2017“, die im Landkreis Günzburg gehalten wurde. Sie verdeutlicht, welche Auswirkungen auf uns die Zerstörung der Natur haben kann, die doch so fern der eigenen Heimat geschieht. Und sie zeigt, dass Gleichgültigkeit zu keiner erstrebenswerten Lösung führt. Nachfolgend die Dokumentation der Rede:

„Heute möchten wir nicht nur die Faszination und Bedeutung des tropischen Regenwaldes deutlich machen – heute werden wir Zusammenhänge aufzeigen. Zusammenhänge, die nicht bequem für uns sind. Zusammenhänge, die deutlich machen, dass diese Wälder zwar weit von uns entfernt sind, wir hier in Mitteleuropa, in Bayern, in Offingen aber nichtsdestotrotz großen Einfluss auf das Schicksal dieser Wälder haben beziehungsweise umgekehrt natürlich auch unser Wohlergehen vom Erhalt dieses einzigartigen Waldökoystems abhängig ist.

„Die Schlacht wird nicht nur in unseren Herzen geschlagen“

Viele von Ihnen waren bereits Gäste auf einer unserer Regenwald-Nächte, die wir unter anderem. mit Diana Damrau und auch mit den Schauspielern Michael Mendl und Hannes Jaenicke durchgeführt haben. Wir wollten unsere Zuschauer im Herzen berühren, und mit der wunderbaren und einzigartigen Diana Damrau als Botschafterin für den Regenwald ist uns dies auch gelungen. Die Schlacht für die Rettung des tropischen Regenwaldes, sie wird aber nicht nur in unseren Herzen geschlagen. Die entscheidende Bühne für das Schicksal des Regenwaldes ist das politische Parkett. Aber über Naturschutz im Allgemeinen und Regenwaldschutz im Speziellen wird kaum oder gar nicht gesprochen. Wieso eigentlich? Klimawandel, Verschmutzung der Meere, globales Artensterben: Geht uns dies nichts an?

Wer in der Lage ist, mehr als ein Jahrzehnt in die Zukunft zu denken, muss erstmals in der Geschichte zu der Überzeugung gelangen, dass es jetzt ums Ganze geht. Unsere Bevölkerung, derzeit sieben Milliarden Menschen, in Bälde zehn Milliarden, ist eindeutig zu groß, damit alle in Sicherheit und Wohlstand leben können. Allmählich wird das Trinkwasser knapp, die menschlichen Aktivitäten verschmutzen zunehmend Atmosphäre und Meere.

Das Klima verändert sich zuungunsten des Lebens, und für viele, ja sehr viele Arten hat das letzte Stündlein bereits geschlagen. Das sind nicht meine Worte, sondern die des bedeutendsten Biologen unserer Zeit, E. O. Wilson.

Dieser Wissenschaftler und Publizist hat in seinem jüngsten Buch geschrieben, dass Naturschutz die zentrale Überlebensfrage der Art Homo sapiens ist. Um weiter mit den Worten von E.O. Wilson zu sprechen: Die menschengemachten Probleme sind global und greifen immer weiter um sich, und der Punkt, an dem es kein Zurück mehr gibt, kommt unaufhaltsam näher – Flickschusterei hilft da nicht mehr weiter. Das Wasser für die Landwirtschaft, für den brandgerodeten Regenwald als Anbaufläche für Sojabohnen und Palmölplantagen wird knapp; die Kapazität der Atmosphäre, überschüssiges Kohlendioxid aufzunehmen, ist klar begrenzt. Die Umweltbilanz aller menschlichen Aktivitäten ist negativ, die Biosphäre wird immer labiler und unsere langfristige Zukunft immer ungewisser, so Wilson.

„Naturschutz ist wahrlich kein Luxusproblem“

Folgt man diesem großen Denker des 20. Jahrhunderts, ist es wahrlich kein Luxusproblem, sich mit Naturschutz auseinanderzusetzen. Oder anders formuliert: Naturschutz spielt völlig zu Unrecht ein Schattendasein in der politischen Diskussion, in der öffentlichen Wahrnehmung.

Uns Menschen kommt auf diesem Planeten eine besondere Verantwortung zu. Wir sind eine von vermutlich zehn Millionen auf diesem Planeten vorkommender Arten. Aber irgendwie hat die Evolution es gut mit uns gemeint und uns mit einem Gehirn ausgestattet, das es uns erlaubt, über unsere Handlungen und Entscheidungen zu reflektieren. Wir können und sollten darüber reflektieren, dass jede unserer Konsumentscheidungen einen Verbrauch von Umwelt und Natur bedeutet und dass wir mit jeder dieser Entscheidungen, den Lebensraum und damit die Lebens-, ja Überlebensmöglichkeit anderer Arten einschränken oder im schlimmsten Fall auch zerstören.

Sie werden in der Dokumentation „The Final Cut“ Maja und Momo kennenlernen, zwei Waldmenschen, deren Schicksal exemplarisch dafür steht, wie ihre gesamte Art, in diesem Fall die Orang-Utans, durch die Ansprüche ihrer nächsten Verwandten – uns Menschen – an den Rand der Ausrottung gedrängt wird. Das Schicksal der Orang- Utans wiederum steht exemplarisch für viele weitere Millionen Tier- und Pflanzenarten, die wir bereits ausgerottet haben beziehungsweise die kurz vor dem endgültigen Verschwinden stehen.

Evolutionsgeschichte am Endpunkt

Unser Planet ist einzigartig. Ein Großteil des Lebens auf unserer Erde hat seine Heimat im Kronendach des tropischen Regenwaldes. Und das wiederum bedeutet: Mit dem Untergang dieser Wälder, so wie wir ihn derzeit erleben, ist ein Artensterben bisher ungekannten Ausmaßes verbunden. Jede Art ist ein Wunder an sich, sie hat sich nach einem Tausende oder auch Millionen Jahre andauernden Überlebenskampf in unsere Zeit hinübergerettet. Sie ist die Beste der Besten in ihrer jeweiligen ökologischen Nische, ist sozusagen ein wahrer Champion. Mit dem Aussterben einer Art kommt eine ruhmreiche Evolutionsgeschichte unwiderruflich und endgültig zum Stillstand. Mit dem Verschwinden einer Art werfen wir einen Teil der Erdgeschichte auf die Müllhalde, ganz zu schweigen davon, dass jede dieser verlorenen Pflanzen-, Bakterien-, Pilz- oder Tierarten einen ungeahnten Nutzen für die Menschheit haben könnte.

Jede Art ist einzigartig und mit ihrem Aussterben schlieĂźen wir das Buch der wissenschaftlichen Erkenntnis ĂĽber sie fĂĽr immer.

Die fast poetische Formulierung dieser letzten Sätze stammen wiederum vom bereits erwähnten E. O. Wilson. Gefühlvoller und eindrucksvoller könnte ich unsere Motivation für den Schutz des tropischen Regenwaldes nicht beschreiben.“

GĂĽnzburger Zeitung zur 2. GĂĽnzburger Regenwald Nacht mit Cassandra Steen

GĂĽnzburger Zeitung zur 2. GĂĽnzburger Regenwald Nacht mit Cassandra Steen

https://www.augsburger-allgemeine.de/guenzburg/Dem-Regenwald-eine-Stimme-geben-id39675327.html

GĂĽnzburg

09.11.2016

Dem Regenwald eine Stimme geben

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Soulsängerin Cassandra Steen hat nicht nur eine tolle Stimme – zu hören unter anderem in ihrem Hit „Stadt“ – , sie engagiert sich auch als Botschafterin für die UN-Dekade der Artenvielfalt. In Günzburg unterstützt sie Ende November den Verein Faszination Regenwald mit einem Auftritt im Forum am Hofgarten. Neben ihr wird auch die Wissenschaftlerin Juliane Diller auf der Bühne stehen.
Bild: Britta Pedersen/dpa

Was Sängerin Cassandra Steen und Wissenschaftlerin Juliane Diller bei der zweiten Günzburger Regenwaldnacht zu sagen haben.

Star-Sopranistin Diana Damrau hat schon für den Schutz des Regenwalds gesungen. Schauspieler Michael Mendl hat für diesen Zweck sein Leben an den „seidenen Faden“ gehängt und im Dschungel einen Film gedreht. Kann der Günzburger Verein Faszination Regenwald noch mehr aufbieten, um für sein Anliegen zu werben? Zwei besondere Frauen sind es, die am 26. November im Günzburger Forum am Hofgarten dem Regenwald ihre Stimme leihen: Soulsängerin Cassandra Steen und Wissenschaftlerin Juliane Diller, die im Regenwald einen Flugzeugabsturz überlebte.

Für den Günzburger Arzt und Tropenökologen Bernhard Lohr, der den Verein Faszination Regenwald vor mehr als zehn Jahren gegründet hat, können dies Stimmen nicht laut genug sein. „Das Thema Naturschutz im Allgemeinen und die Regenwaldproblematik im Speziellen sind in der öffentlichen Diskussion in den Hintergrund gerückt“, sagt Lohr. „Die Situation in den tropischen Regenwäldern ist aber dramatischer denn je.“ Mit der Regenwald Nacht – der zweiten Auflage, die in Günzburg stattfindet – will der Verein deshalb die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit ein weiteres Mal auf den Schutz dieses einzigartigen Ökosystems lenken.

In den vergangenen Jahren konnte der Verein außergewöhnliche Gäste aufbieten – neben Diana Damrau und Michael Mendl auch Schauspieler Hannes Jaenicke. Das Günzburger Publikum, sagt der Vorsitzende des Vereins, sei deshalb nicht nur ein sehr anspruchsvolles, sondern auch ein sehr erfahrenes in punkto Regenwald. Es sei also keine leichte Aufgabe gewesen, eine Künstlerin zu gewinnen, die das Thema ähnlich stimmungsvoll transportiert, wie dies Diana Damrau geschafft hatte. Per Zufall stieß Lohr auf Cassandra Steen, „Soulikone“ Deutschlands und Echo-Preisträgerin. „Auf einer langen und anstrengenden Autofahrt habe ich Cassandra Steen in einem eindrucksvollen Radiointerview gehört“, erzählt Bernhard Lohr. „Ihre frohgestimmte und positive Ausstrahlung, die Hingabe, mit der Sie über andere Lebewesen gesprochen hat und der Hinweis, dass sie sich als Botschafterin für die UN-Dekade der globalen Artenvielfalt einsetzt, haben mich bewogen, ihr zu schreiben.“ Sofort und völlig unkompliziert habe die Sängerin zugesagt.

Sie ĂĽberlebte einen Absturz im Regenwald

Neben tief gehender Musik will der Verein aber auch wissenschaftlich fundiert für die Schönheit und globale Bedeutung des Regenwaldes begeistern. Diesen Part übernimmt in Günzburg die Wissenschaftlerin Juliana Diller – sie bezeichnet sich selbst in ihrer Autobiographie „als die Frau, die vom Himmel fiel“. Denn Juliane Diller hat eine ganz einzigartige Sicht auf den Regenwald, den sie in einer Art und Weise erlebt wie kein anderer Mensch auf diesem Planeten. In den 1970er Jahren überlebte sie als junges Mädchen einen Flugzeugabsturz über dem Regenwald von Peru. Das Passagierflugzeug, in dem die damals 17-Jährige saß, zerbrach in 3000 Metern Höhe, Diller überlebte als einzige den Absturz. Schwer verletzt und allein gestellt kämpfte sie sich damals elf Tage durch den Regenwald. Lohr: „Niemand könnte ihr verdenken, wenn sie vom Regenwald nichts, aber auch gar nichts mehr wissen wollte. Dr. Juliane Diller hat aber genau das Gegenteil davon gemacht, denn sie hat den Regenwald zum Mittelpunkt ihres Lebens, zumindest ihres beruflichen Lebens gemacht.“ Diller studierte das Leben von Fledermäusen, machte ihren Doktor der Naturwissenschaften und ist heute stellvertretende Leiterin eines der wichtigsten biologischen Forschungseinrichtungen Deutschlands, der zoologischen Staatssammlung München. Zudem setzt sie sich seit vielen Jahren für den Schutz des tropischen Regenwaldes ein. Sie führt das Naturschutzprojekt ihrer Eltern fort und heute leitet sie die Regenwaldschutzstiftung „Panguana“.

Film mit Michael Mendl feiert UrauffĂĽhrung

Bei der zweiten Günzburger Regenwaldnacht wird auch Schauspieler Michael Mendl wieder zu Wort kommen – in einem zweiten Dokumentarfilm nach „Mein Leben am seidenen Faden“, der an diesem Abend uraufgeführt wird. Der Film ist kein reines Wohlfühl-Programm. Bernhard Lohr erklärt: „Die Auseinandersetzung mit dem Regenwald ist unvollständig, wenn man sich nicht auch mit den traurigen Aspekten beschäftigt.“ Um die unterschiedlichen Gesichter der Regenwald-Zerstörung zu zeigen, hat sich Michael Mendl mit dem Filmemacher Jens Wolf und Bernhard Lohr auf den Weg nach Borneo gemacht, um nach Spuren des verschollenen Orang-Utans Weibchens Maja zu suchen. Auf dieser Expedition kommt es zu gefährlichen aber eindrücklichen Begegnungen mit Goldgräbern, mit Holzfällern und Wilderern und dabei ist der Film „The Final Cut“ entstanden. Der tropische Regenwald ist zwar weit weg, aber sein Verschwinden trifft uns auch hier in Europa, in Deutschland, in Bayern, sagt der Tropenökologe. Aus diesem Grund bekommt der Verein auch lokale Unterstützung bei seiner Veranstaltung, mit Musik von der Musikschule Günzburg und der Schirmherrschaft, die Oberbürgermeister Gerhard Jauernig übernommen hat. Auch der afrikanische Regenwald wird im Forum vertreten sein, denn Franz-Ludwig Keck aus dem Birkenried wird Skulpturen afrikanischer Künstler ausstellen.