Über die Gefahren und die Schutzbemühungen für Menschenaffen (im Bild ein männlicher Gorilla aus Ostafrika) informiert am Donnerstag in Leipheim Johannes Refisch. Er ist der Leiter des Menschenaffen-Programms unter dem Dach der Vereinten Nationen.
Johannes Refisch setzt sich im Auftrag der Vereinten Nationen für Gorillas, Schimpansen und Co. ein. In Leipheim informiert er, wie es um die nächsten Verwandten des Menschen steht.
Der Verein Faszination Regenwald begrüßt an diesem Donnerstag mit Dr. Johannes Refisch einen der kenntnis- und einflussreichsten sowie international wichtigsten Persönlichkeiten, die sich zum Schutz unserer vom Aussterben bedrohten nächsten Verwandten engagieren. Refisch ist ausgebildeter Ökologe und widmet sich als Wissenschaftler und Naturschützer seit mehr als 20 Jahren den Primaten. Er arbeitet seit 2006 für GRASP (Great Apes Survival Partnership), einer globalen Allianz zum Schutz der Menschenaffen unter dem Dach der Vereinten Nationen in Nairobi (Kenia).
Erste Auslandsreise für Johannes Refisch nach dem Lockdown
„Wir freuen uns sehr, dass wir Johannes Refisch auf seiner ersten Auslandsreise nach 18 Monaten Lockdown in Leipheim begrüßen dürfen“, sagen Vereinsvorsitzender Bernhard Lohr und Kurt Schweizer, einer der beiden Stellvertreter. Noch vor hundert Jahren bevölkerten mehr als eine Million Menschenaffen Afrika und Asien, aber heute sind sie durch Verlust des Lebensraumes, illegale Jagd, illegalen Handel und Krankheiten bedroht. Der Wissenschaftler wird über Gorillas, Schimpansen, Bonobos und Orang-Utans und über die Anstrengungen zu ihrem Schutz informieren.
Die Veranstaltung findet unter den aktuell gültigen Corona-Bedingungen statt. Interessierte müssen sich bei k3m.schweizer@t-online.de oder lohr.regenwald@gmx.de vorab anmelden. Die Veranstaltung beginnt am Donnerstag, 15. Juli, um 19 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr) im Zehntstadel Leipheim, Schlosshof 2. (AZ)
Die Veranstaltung findet unter den aktuell gültigen Corona-Bedingungen statt. Interessierte müssen sich bei k3m.schweizer@t-online.de oder lohr.regenwald@gmx.de vorab anmelden. Die Veranstaltung beginnt am Donnerstag, 15. Juli, um 19 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr) im Zehntstadel Leipheim, Schlosshof 2. (AZ)
Dr. Johannes Refisch, den Leiter des Menschenaffenprogrammes der Vereinten Nationen, am 15.07.2021 um 19.00 Uhr (Einlass ab 18.30 Uhr) im Zehntstadel Leipheim, Schlosshof 2.
Dr. Johannes Refisch ist eine der kenntnis- und einflussreichsten sowie international wichtigsten Persönlichkeiten, die sich zum Schutz unserer, vom Aussterben bedrohten nächsten Verwandten engagieren. Wir freuen uns sehr, dass wir Dr. Refisch auf seiner ersten Auslandsreise nach 18 Monaten Lockdown in Leipheim begrüßen dürfen. Noch vor hundert Jahren bevölkerten mehr als 1 Mio Menschenaffen Afrika und Asien, aber heute sind sie durch Verlust des Lebensraumes, illegale Jagd, illegalen Handel und Krankheiten bedroht. Dr. Johannes Refisch leitet das Menschenaffenprogramm der Vereinten Nationen (Great Apes Survival Partnership) und wird uns über Gorillas , Schimpansen, Bonobos und Orang-Utans und über die Anstrengungen zu ihrem Schutz informieren.
Die Veranstaltung findet unter den aktuell gültigen Corona-Bedingungen des Freistaates Bayern statt. Anmeldungen haben vorab stattzufinden bei: k3m.schweizer@t-online.de oder lohr.regenwald@gmx.de.
Das war die spannende und heiß diskutierte Frage in der Sitzung des Günzburger Stadtrates vom 21.06.2021:
Um es vorwegzunehmen, die Mehrheit des Günzburger Stadtrates (CSU, UWB und FWG sowie der Oberbürgermeister) waren der Meinung: Nein, eine Baumschutz-Verordnung (VO) braucht die Stadt Günzburg nicht. Eine Minderheit, meine KollegInnen Angelika Fischer, Jutta Reiter, Birgit Rembold, Martin Endhardt, Joachim Bandlow (FDP-Fraktion) sowie 4 KollegInnen der SPD-Fraktion und ich selbst waren der Meinung, eine Baumschutz-VO wäre wichtig, um alte und große Bäume in Günzburg zu schützen.
Es war eine sehr emotionale Diskussion und deshalb möchte ich an dieser Stelle meine Sicht der Dinge schildern, denn der Schutz von Bäumen und Wäldern beschäftigt und berührt mich bereits seit sehr vielen Jahren (siehe www.verein-faszination-regenwald.de bzw. facebookaccount des Vereins Faszination Regenwald e.V.).
Eindrucksvoll ist in einem Bericht der Stadtverwaltung Günzburg zur Vorbereitung einer Baumschutz-VO der ökologische Wert einer 100-jährigen Buche dargestellt: Solch ein Kraftwerk der Natur nimmt 6 Tonnen CO2 pro Jahr auf, filtert 1 Tonne Feinstaub aus der Luft (pro Jahr) und erzeugt 4,5 Tonnen Sauerstoff pro Tag (!), um nur einige der ökologischen Spitzenleistungen eines derartigen Baumes zu nennen. Ein für mich sehr wichtiger Aspekt ist in dieser Auflistung nicht enthalten: Bäume sind ein extrem wichtiger Lebensraum für sehr viele Tierarten, die bei uns immer seltener werden.
In dem Maße, wie unsere Felder von Monokulturen dominiert werden, schwindet die botanische und zoologische Vielfalt auf unseren Fluren. 75 % weniger an Biomasse von Fluginsekten in 25 Jahren, ein nicht für möglich gehaltener Schwund an heimischen Vogelarten, das sind die überaus traurigen Entwicklungen in den vergangenen Jahren. In dem Maße, wie unsere Fluren immer lebensfeindlicher für Insekten und Vögel werden, steigt die Bedeutung an Stadtlebensräumen. Viele große Städte, z.B. die Stadt München, haben dies erkannt und sich eine Baumschutz-VO gegeben.
In Günzburg stellt solch eine Verordnung nach Meinung vieler der Stadtratsmitglieder, die gegen die Baumschutz-VO gestimmt haben, aber eine „Gängelei“ der BürgerInnen dar. In der Tat, es ist eine weitere Verordnung. Ich sehe dies aber nicht als Gängelung von mündigen BürgerInnen, sondern es ist aus meiner Sicht geradezu die Aufgabe eines Stadtrates (und aller anderen Formen von Parlamenten), Regeln zu definieren und das v.a. in Bereichen, in denen sich die Dinge nicht von alleine regeln, und dazu zählt insbesondere der Natur- und Klimaschutz. Gerade Aspekte des Umwelt- und Naturschutzes müssen gewählte VolksvertreterInnen im Besonderen mitberücksichtigen, denn Bäume und alle anderen Mitgeschöpfe auf diesem Planeten können ihre Interessen nicht selbst formulieren.
Über die Notwendigkeit von mehr „Grün“ im Stadtbereich herrschte im Stadtratskollegium Einigkeit. Wie man dann aber den Schutz von alten und großen Bäumen ablehnen kann, bleibt mir ein Rätsel. Es könnten ja Ersatzpflanzungen vorgenommen werden, so der Standpunkt einiger KollegInnen. Sicherlich ist so etwas sinnvoll und das unterstützen wir als GBL/Grüne-Fraktion auch, aber um eine 100-jährige Buche in ihrer Klimawirkung zu ersetzen, bedürfte es der Anpflanzung von 2000 jungen Bäumen mit einem Kronenraum von 1,5 m³. Aber selbst 2000 Jungbäume können nicht in dem Maßeden Lebensraum für Tiere bieten wie die Krone eines alten Laubbaumes. Mit dem Fällen eines alten Baumes vernichten wir einen langen Zeitraum und dies kann durch nichts ersetzt werden, sowie auch eine ausgestorbene Art für immer verschwunden ist und durch nichts ersetzt werden kann.
Ein weiteres Argument lautet, eine Baumschutz-VO würde in die Eigentumsrechte eines Baumbesitzers eingreifen. Auch dies stimmt, aber Leben ist eben schutzwürdig. Und dieser Schutz lässt sich nur mit Gesetzen und Regelungen verwirklichen. Kaum jemand beklagt sich, dass er mit seinen Haustieren nicht machen kann, was er will. Oder anders formuliert: Nur wenige stellen die Sinnhaftigkeit von Tierschutzgesetzen in Frage. Bei Bäumen, die Jahrzehnte und Jahrhunderte benötigen, um „ausgewachsen“ zu sein, wird diese Schutznotwendigkeit verneint.
Mir hat es jedes Mal das „Herz zerrissen“, wenn ich gesehen habe, wie ein Urwaldriese, der Hunderte von Jahren gebraucht hat, um seine majestätische Größe zu erreichen, in Minuten gefällt wurde, und damit der Lebensraum für 1000e an Tier- und Pflanzenarten zerstört wurde.
In Günzburg gibt es keine Urwaldriesen, aber sehr wohl alte und wertvolle Bäume, die unsere Achtung und unseren Schutz verdient gehabt hätten.
Die zentrale Überlebensfrage des kommenden Jahrzehntes wird sein, ob es uns gelingt, den Klimawandel zu begrenzen. Für abertausende Tier- und Pflanzenarten wird dies aber irrelevant sein, denn aufgrund des Verlustes ihres Lebensraumes werden sie in Kürze, so oder so, aussterben.
Trotzdem, Klimawandel und der Schutz von Lebensräumen („Naturschutz“) gehen Hand in Hand. Nirgends wird dieser Zusammenhang deutlicher als beim Schutz von Bäumen und im weiteren Sinne dem von Wäldern. Bäume und damit Wälder sind ein entscheidender „Player“ in Sachen Klimageschehen, aber eben auch Lebensraum von Millionen an Tier- und Pflanzenarten.
Gewiss, die Stadt Günzburg, ist u.a. (aber nicht nur) aufgrund der Anträge unserer Fraktion, beileibe nicht untätig in Sachen Klimaschutz. Umso unverständlicher ist die Entscheidung der Stadtratsmehrheit, diese Chance in Sachen Klima- und Naturschutz nicht ergriffen zu haben und trotz bester fachlicher Vorbereitung durch die Stadtverwaltung keine Baumschutz-VO fürGünzburg auf den Weg gebracht zu haben.
Bernhard Lohr Günzburg/Oberammergau den 24.06.2021
Dank Eurer Spenden konnten wir nun € 20.000,— an die Stiftung „Future Forest Foundation“ überweisen.
Zusammen mit unserem Partnerverein Fansfornature können nur die ersten 25 ha Regenwald in Berau, East Kalimantan „Long Sem Forest Protection“ gekauft und geschützt werden.